GDV: Kaum Gutachten in der Berufsunfähigkeitsversicherung

Bei Berufsunfähigkeit erhalten die meisten Versicherten schnell ihre Leistungen. Nur bei knapp 6 % der Leistungsanträge holen die Versicherungsunternehmen Gutachten ein – die zudem überwiegend zu Gunsten der Versicherten ausgehen. Das zeigt eine erstmals erhobene Branchenstatistik des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV). Der Statistik zufolge erkannten die Unternehmen im Jahr 2014 gut 40.200 Anträge ihrer Kunden auf Leistungen der Berufsunfähigkeitsversicherung an. Die Leistungsquote – also das Verhältnis von anerkannten zu eingereichten Leistungsanträgen – lag bei annähernd 77 %. Zwischen vollständigem Leistungsantrag und der Leistungsentscheidung vergingen im Mittel knapp 13 Kalendertage.

Nur bei knapp 6 % aller Leistungsanträge beauftragten die Versicherer ein Gutachten. Rund 60 % dieser Gutachten stellten eine Berufsunfähigkeit fest und führten damit zu einem Ergebnis zu Gunsten der Versicherten. Zudem belegt die Statistik, dass nur sehr wenige Verbraucher kein Versicherungsangebot bekommen, wenn sie sich gegen Berufsunfähigkeit absichern möchten. Bei knapp 823.000 Anträgen auf Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung gab es 2014 in fast 776.000 Fällen auch ein Versicherungsangebot. Das entspricht einer Annahmequote von über 94 %.

Die Statistik zu Versicherungs- und Leistungsanträgen stützt sich auf die Angaben von Unternehmen, die zusammen rund 84 % des Marktes in der Berufsunfähigkeitsversicherung abdecken. Die Angaben zu Gutachtenquoten beziehen sich auf Unternehmen mit einem Marktanteil von zusammen rund 60 %.

Quelle: Meldung des GDV vom 6. Januar 2016